Fassadeneinweihung (MvSt.) 150 150 Zur Brudertreue

Fassadeneinweihung (MvSt.)

Fassadeneinweihung Wielandhaus (Logensitz) vom 18.September 2021
Ansprache von Robin Heizmann, Meister vom Stuhl

Sehr geehrter Herr Regierungsrat, lieber Dieter Egli
Sehr geehrter Herr Stadtpräsident, lieber Hanspeter Hilfiker
Sehr verehrte Gäste, liebe Schwestern, liebe Brüder

Es freut mich sehr, dass Ihr heute alle hier seid, und ich begrüsse Euch herzlich zu unserer Matinée zur Einweihung der neuen Fassade des Wielandhauses. Unsere Freimaurerloge «Zur Brudertreue», ist wahrscheinlich einer der ältesten Vereine in Aarau. Und heute präsentiert sie sich in wahrscheinlich einem der modernsten Gewänder, nicht nur der Stadt oder des Kantons, sondern der ganzen Schweiz.

Die ersten Logenlokalitäten ab 1810, ein Jahr vor der Logengründung, waren die Gartenlaube von Heinrich Zschokke hinter seinem Haus am Rain und seine Wohnräume im 2. Stock. 30 Jahre lang haben sich die ersten Brüder in diesem Provisorium und in den umliegenden Gasthäusern versammelt. 1842 wurden dann zwei Räume in der Schanzegg gemietet, in dem Haus neben der Schanz, das heute noch steht. Es gehörte damals einem Mitglied der Loge.

Nach der Auflösung des Sonderbundes 1847 wurde der katholische Arzt, Bezirksrichter, Grossrat und Regierungsrat, Landamman Joseph Wieland, der Namensgeber unseres Hauses, Nachfolger von Carl Sauerländer als Stuhlmeister der «Brudertreue». In diese Zeit – vier Jahre vor der Annahme von der Bundesverfassung 1848 – fällt auch die Gründung der Grossloge Alpina als Dachverband der Schweizer Freimaurer. An beidem war auch unser erster Bundespräsident, der Freimaurer Jonas Furrer, beteiligt. Sitzungsprotokolle in unserem Logenarchiv aus dieser Zeit dokumentieren sein Wirken.

1863 wurde auch die Schanzegg zu klein und man beschloss, dieses Grundstück hier am Bahnhof zu kaufen und ein eigenes Logengebäude darauf zu errichten. Das Grundstück kostete damals 20’000 Franken, der Bau des Gebäudes 6’000 Franken. Die Adresse war übrigens Herzogstrasse. Die Frey-Herosé-Strasse gab es in der Form noch nicht; Friedrich Frey-Herosé war in der Zeit ja erst gerade Bundesrat.

Das Gebäude wurde im Oktober 1865 eingeweiht und es diente uns über 100 Jahre lang als Logenhaus. Ende der 1960er Jahre ermöglichte dann die Landabtretung für den Ausbau der Wynental- und Suhrentalbahn (WSB), anstelle einer ursprünglich geplanten Erweiterung des Hauses, die Errichtung eines Neubaus, des Wielandhauses. 1974 wurde es bezogen.

Auch wenn es beim heutigen Anlass um die neue Fassade geht, so sind doch die Menschen dahinter und davor das Wichtigste: Der Regierungsrat und alle Mitarbeitende der Behörden, unser Logenwart-Ehepaar und alle Mitglieder unserer Loge und ihre Angehörigen.

Ich wünsche uns allen, dass das Blau der neuen Fassade, als Farbe der Besonnenheit, Neutralität, Klarheit und Sicherheit nach innen und nach aussen strahlt, denn schliesslich steht es für einen Ort, an welchem der Gesellschaft gedient und ihr Gutes getan wird, wie sich das schon die Gründerväter der «Brudertreue« vorgenommen hatten.